Vor einigen Jahren, hätte mich niemand in die Stadt zum shoppen bekommen.
Es gab eine Zeit, in der waren meine Ängste so groß, dass sie mich gesteuert haben.
Kaum war etwas ungewohnt, schon konnte mich die Angst leiten und hat jegliche körperliche Reaktion ausgelöst, die ich mir nur denken konnte.
Warum ich plötzlich solche Probleme hatte, konnte sich keiner erklären. Es gab einen Fall in meiner Kindheit, an welchen ich mich gut erinnern kann. Ob das der Auslöser war? Das weiß ich nicht.
Allerdings kann ich heute mit Stolz sagen, ich habe es geschafft. In der letzten Zeit, gab es so einige Dinge (Stadtbesuche in fremder Umgebung mit eigentlich fremden Menschen, wichtige Amtstermine, Feste, Veranstaltungen) die ich besuchen konnte, ohne dass eine Attacke entstanden ist.
Wie ich das gelöst habe?
Dafür gibt es leider keine schnelle und kurze Antwort. Das war ein sehr langer und weiter weg. Es gibt Möglichkeiten aber da wir alle unterschiedlich sind, gibt es hier kein schnelles Rezept.
Einige werden dieses Thema belächeln und absolut nicht verstehen, warum da so ein Drama gemacht wird.
Menschen die selbst unter Panikattacken leiden, wissen ganz genau wie schlimm das sein kann. Auch die körperlichen Symptome können ganz unterschiedlich ausfallen. Z.b. durch starke Kopfschmerzen, starker Harndrang, Durchfall, Bauchschmerzen, Zittern und ein erstarren. Eingefroren sein, sich nicht mehr bewegen können. Das Gefühl zu haben, man kann nicht mehr atmen. Heißt und kalt, alles kommt zusammen.
Warum dies ausgelöst wird?
Das kann nur jeder für sich selbst beantworten. Auch wenn nun einige lachen werden, ich erzähl dir meinen Grund. Ich hatte Angst, dass ich keine Toilette finde. Was mit einer Kleinigkeit anfing, war am Ende das größte Problem für mich. Ich konnte wirklich nicht mehr aus dem Haus. Egal wo ich hingegangen bin, ich musste wissen wo es eine Toilette für den Notfall geben könnte. Die Attacke startete bevor ich das Haus überhaupt verlassen habe. Mein Kopf überdachte jede Situation die kommen könnte. Ich habe mich so in die Angst reingesteigert, dass die Symptome einfach ausgelöst wurden. Es war peinlich und ich schämte mich sehr. Notfälle gab es nicht oft. Doch allein die ausgelöste Panikattacke in meinem Kopf, machte die Symptome oft unerträglich. Verständnis gab es zu dieser Zeit nur von sehr wenigen Menschen. Vielen wussten davon nichts, weil ich wusste, sie würden es nicht verstehen.
Mittlerweile kenne ich einige Menschen, die selbe Probleme haben. Es ist wichtig mit anderen Menschen darüber zu sprechen. Dass es natürlich auch die Gegenseite gibt, welche das nie verstehen wird, ist ganz klar. Aber das ist nicht schlimm, es muss diese Menschen auch geben.
Psychologen oder Medikamente, ja die gibt es für solche Probleme. Leider kann ich dir weder einen guten Arzt noch ein Medikament hierfür empfehlen.
Auch ich habe eine längere Zeit Medikamente genommen. Ob für Blase, Darm oder um die Nerven zu beruhigen. Irgendwann habe ich verstanden, dass keines dieser Dinge hilft. Zumindest mir nicht. Natürlich können sie die Situation erträglich machen, aber zur Heilung trägt davon nichts bei. Auch die Aussage, du musst da einfach durch und aushalten. So ein Quatsch. Ein Mensch mit einer Panikattacke muss gar nichts aushalten. Das was er benötigt ist einfach eine verständnisvolle Hand und die Gewissheit, dass er nicht allein ist.
Es ist ein langer Weg, es lohnt sich ihn zu gehen.

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